Safariwahnsinn in Namibia

Die „Big Five“ werden überbewertet.

Natürlich sind Büffel, Elefant, Nashorn, Löwe und Leopard beeindruckende Tiere. Zu den „Big Five“ gehören sie, weil sie bei Trophäenjägern besonders beliebt waren – selten, schwer zu finden und noch schwerer zu schießen.

Aber sind wir ehrlich: Die Zeiten haben sich geändert. Der Großwildjäger ist so gut wie ausgestorben, nicht so der Jagdinstinkt. Heutzutage schießen die Reisenden zum Glück lieber Fotos als Tiere.

Doch auch das hat seine Folgen. Ob Elefant, Löwe oder Nashorn ­­­­– wer von ihnen zur falschen Zeit zu lange am Wasserloch bleibt, ist zum Abschuss freigegeben. Ich habe mich öfter gefragt, was ein dösender Löwe oder ein planschender Elefant wohl über die Jeep-Ladungen von knipsenden Safari-Liebhabern denken wird. Fühlt sich der Löwe jetzt vielleicht wie Brad Pitt?

Und was denkt so ein mit zahlreichen anderen Tierfreunden eingepferchter Tourist? Der in definitiv nicht artgerechter Haltung in einem dieser Tiere belagernden Jeeps sitzt und im Urlaub, ohne sich zu versehen, zum Papparazi geworden ist?

Die Antwort ist einfach: Ein Elefant! Ein Nashorn! Helle Freude, Aufregung. Sofort Anhalten! Alles andere ist vergessen. Das Einzige, was zählt ist: Das perfekte Foto. Der Kampf ums beste Bild löst den Kampf ums Überleben als meistgefochtenen in der Steppe ab.

Ich schweife ab, schon der Gedanke an ein Elefanten-Foto lässt mich nicht mehr klar denken. Und ich muss zugeben, dass die „Big Five“ tatsächlich schwieriger vor die Linse zu bekommen sind als andere Steppenbewohner.

Doch in Zeiten von Instagram, Facebook & Co haben sich die Prioriäten geändert. Sich rar zu machen oder einfach nur groß zu sein, reicht nicht mehr. Millionen süße Katzenvideos im Netz beweisen es: Niedlich ist das neue Groß.

Die „Cute Three“, also die „Goldigen Drei“, das sind Erdmännchen, Erdhörnchen und Zebramanguste. Und die wissen, wie man das Publikum begeistert. Kleine flauschige Kätzchen können einpacken. Denn die „Goldigen Drei“ sind nicht nur süß, sondern auch gesellig und haben Teamgeist. Erdmännchen haben kein Problem mit fehlenden Kitaplätzen. In der Erdmännchen-Kolonie passt man selbstverständlich auch auf den Nachwuchs der Mitbewohner auf. Zebramangusten dagegen klettern, wenn sie sich bedroht fühlen, aufeinander. Aufgetürmt als eine einzige Riesen-Zebramanguste schrecken sie so Angreifer ab.

Echtes Teamwork. Genau das, was heutzutage gefragt ist.

Genug der Worte und zum Abschluss Beweisfotos, die alle Zweifel beseitigen sollten, dass es natürlich unerlässlich ist, „The Cute Three“ endlich offiziell in Reiseführern aufzuführen.

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