4 Tage allein durch die Dolomiten. Da kommt man sich klein vor, in der unglaublichen Bergwelt von Puez- oder Sellagruppe.
Aber wenn man dann noch zum Ende der Wandersaison die Berge fast für sich allein hat und dazu traumhaftes Wetter, ist das schon ziemlich cool. Alles meins!
Viel erlebt habe ich in diesen 4 Tagen eigentlich nicht. Das ist ja das schöne am Wandern. Abschalten, laufen, bewundern. Langweilg war’s tortzdem nicht.
Links zu detaillierten Etappenbeschreibungen mit Distanzen und Höhenmetern findets du übrigens am Ende des Posts.
1.Tag: Wolkenstein in Gröden – Puezhütte – Corvara in Badia
Durch das märchenhafte Langtal geht der Tag gemütlich los
„Wolkenstein“ hört sich schon so himmlisch, an wie es ist
Letzte Stärkung in der „La Ciajota“ Alm am Rande von Wolkenstein bevor es richtig losgeht
Am Ende des Langtals wird es dann steiler, aber der Weg ist immer gut markiert
Blick auf den Puezkopf, den ich eigentlich besteigen wollte. Aber die Puezhuette hat geschlossen, obwohl das Schild im Tal etwas anderes gesagt hat (siehe Post „Planung von Hüttentouren“). Statt einer aussichtsreichen Gipfelbesteigung muss ich sofort ins Tal absteigen, es ist schon spät
Fantastische Aussichten auf die Sellagruppe. Der Hubschrauber wollte mich leider nicht mitnehmen
Blick in auf die Hochebene der Puezgruppe und den Col dala Sol. Vom idyllischen Langtal kommend ahnt man nicht, dass man oben von einer kargen, steinigen Höhenlandschaft erwartet wird, die mich an Norwegen (siehe Post „Unterwegs in der Hardangavidda“) erinnert
Fast angekommen in Corvara in Badia. Ich bin eine Schnecke! Irgendwie sind die Leute, die die Gehzeiten aufschreiben, immer schneller als ich … der Esel findet auch, dass die Wegweiser besser für andere Dinge nützlich sind
2.Tag: Corvara in Badia – Cima Pisciadù – Pisciadùhütte
Mit der Sonne gehe ich los und nach einem gemütlichem Spaziergang durchs Tal geht es steil das „Val de Misde“ hoch. Ich stehe unter ständiger Beobachtung einer großen Gämsen-Gruppe
Mein Gepäck lasse ich in meinem Nachtlager, der Pisciadùhütte und weiter geht’s zum Cima Pisciadù
Zwischendrin wird’s ziemlich steil, besser nicht daneben treten
Auf dem Cima Pisciadù – alles meins!
Bestes Fotolicht in der Abendsonne
Es gibt kaum etwas schöneres als Sonnenuntergänge in den Bergen (vielleicht sternklare Nächte in den Bergen, das gab es später)
3.Tag: Pisciadùhütte – Sellajoch – Plattenkofelhütte
In der Morgensonne: Verrück, wie die Fassahütte auf dem Gipfel des Piz Boè thront
Ich will da nicht hin: Das Sellajoch ist der einzige unerfreuliche Teil der gesamten Wanderung
Durch das „Val Lasties“ steige ich von der Sellagruppe ab
Das Sellajoch reisst mit aus der Einsamkeit. Es wimmelt von Touristen, die mit dem Auto oder dem Motorrad untewegs sind. Bäh.
Den gemütlichen August-Friedrich-Höhenweg geht es weiter zur Plattenkofelhütte.
Der Marmolada schaut zu
Nicht zu übersehen: Hier werden Büffel gezüchtet.
Weiterhin beste Aussichten, die ich jetzt aber mit zahlreichen anderen Wandern, die mit entgegenkommen, teile. Ich zähle nicht mit wie oft ich „Hallo“ sage, aber die Langkofelrunde scheint sehr beliebt zu sein.
Ein Vorgeschmack darauf, was einem hier zur Hauptsaison erwartet
4.Tag: Plattenkofelhütte – Tierser Alpljoch – Völs am Schlern
Die beiden Pferde werden mir auf meinem Weg nach Völs (später mit Reitern) immer wieder begegnen. Großvater und Enkel machen mit ihnen den „Almabtrieb“ und bringen die beiden von der Sommerweide zurück ins Tal
Nachts gab es Niederschlag, der Plattenkofel sieht aus wie mit Puderzucker bestäubt
Die Qual der Wahl … habe ich leider nicht. Heute ist der letzte Tag und ich muss zurück ins Tal
Die Jause ist zwar etwas kühler, aber wenigstens sind Wolken fotogen
Ausblick über die Schlerner Hochfläche
Es geht über Tisch und Bänke bei dieser Alm unweit des Schlernhauses (Rifugio Bolzano)
Jesus geniesst die gute Luft (stelle ich mir jetzt so vor)
Auf dem Holzweg? Der Knüppelweg führt eine enge Schlucht entlang auf einen Holzweg, der über einen Fluss gebaut wurde. Hier wird das Vieh im Herbst ins Tal gebrieben. Auch die beiden Pferde treffe ich wieder
Hübsche Schnitzereien sieht man immer wieder am Wegrand
Vom Tal schallt Volksmusik nach oben. Schöner Empfang. Und also ob die Volksmusik wüsste, dass ich sie nur aus der Ferne mag, hat sie aufgehört als ich unten angekommen bin
Ich stelle mir vor, wie eine Ochsenkarre den Weg langpoltert. Gut, dass sich manche Dinge geändert haben
Völs am Schlern ist goldig! Darf man das zu einem Ort sagen?
Überall idyllische Gärten mit den traditionell geflochtenen Zäunen. Und dann geht’s auch schon von Schlern mit dem Bus zurück nach Bozen. So schnell ist alles vorbei.
Hier findest du detaillierte Toureninfos zu den 4 Etappen:
1.Etappe: Wolkenstein – Puezthütte – Corvara in Badia
2.Etappe: Corvara in Badia – Cima Pisciadù – Pisciadùhütte
3.Etappe: Pisciadùhütte – Sellajoch – Plattenkofelhütte
4.Etappe: Plattenkofelhütte – Rifugio Bolzano – Völs am Schlern
Übrigens: Mich selbst gefunden habe ich nicht, das muss ich hier noch einmal erwähnen, nachdem ich auf der Tour mehrmals danach gefragt wurde, ob ich auf der Suche sei.
Aber es war genial.
Tolle Bilder, da kommen Erinnerungen auf, als ich letztes Jahr mit dem Rad durch die Dolomiten gefahren bin!
Viele Grüße aus dem Schwarzwald
Urs
http://www.dertrekkingradler.de
Ein toller Bericht, wir waren schon oft in Südtirol und fühlen uns hier pudelwohl 🙂
Viele Grüße aus Seis am Schlern 🙂
Danke, danke! Das kann ich gut verstehen, dass ihr euch im wunderschönen Südtirol wohl fühlt. Hoffentlich bin ich auch bald wieder dort, wer weiss, vielleicht sogar schon im Winter.
Viele Grüße aus dem Flachland!
Danke! Ja zu den Drei Zinnen muss ich auch unbedingt noch!