… die kann lang sein!
Nach fast 10 Tagen im Amazonas geht es zurück in die Zivilisation. Aber schön langsam, damit es nicht zu einem Kulturschock kommen kann. Um die Reisekassen zu schonen und weil ich finde, dass sich eine Bootstour auf dem Amazonas so aufregend anhört, fahren mit dem Boot. Dem „Slow Boat“.
Es gibt auch ein „Fast Boat“, das braucht von Tabatinga bis Manaus 36 Stunden. Aber mit der MS Oliveira bekommt man für weniger Geld mehr: Ganze 4 Tage und 3 Nächte ist man auf dem Slow Boat unterwegs.
In Reiseberichten und Reiseführern lese ich zwar wenig gutes über die Bootsreise: Man schläft eng gedrängt in Hängematten an Deck; wenn man Pech hat, hängt sich in der Nacht ein Zugestiegener direkt neben oder sogar über einen. Das Essen ist nicht gerade hoch gelobt und soll im schlechtesten Fall auch noch zu vermehrten Klobesuchen führen, was wiederum natürlich schrecklich ist: Denn sicher sind auf so einem Boot die Toiletten bestimmt kein schöner Ort.
Und dann wäre da noch die Langeweile. 4 Tage in der Hängematte rumhängen … da kann auch der Spaziergang an Deck nicht viel Ausgleich bringen …
Kurz vor der Abfahrt am Peer in Tabatinga
Man schaut zwar immer auf den Fluss, aber die Aussicht bleibt nie gleich
Auch wenn es regnet ist es sogar nachts angenehm warm an Deck
Durch sträfliche Nachlässigkeit ist die Malaria-Prophylaxe vorzeitig aufgebraucht und lässt sich in Leticia oder Tabatinga nicht nachkaufen …
Zum Glück weht immer ein angenehmer Fahrtwind, so dass es keine Moskitos an Bord gibt
Der Fluss ist so breit, dass er fast wie ein See wirkt. Allerdings fliesst er überraschend schnell
Wo ist der tiefe, unberührte Urwald? Immer wieder sieht man am Flussrand Dörfer und Siedlungen. Ich hatte mir das Amazonasgebiet wie eine riesige grüne Wildnis vorgestellt …
Die Natur bietet immer wieder wunderbare Spektakel
Ich finde das Essen super! Die Hamsterkäufe an Dosenfutter, um sich im Notfall selbst zu versorgen, waren überflüssig. Es gibt Hähnchen mit Reis und Nudeln
Vorort von Manaus direkt am Fluss
Den Zusammenfluss des Amazonas und des Rio Negros habe ich leider verschlafen …
… schnell sind wir schon angekommen
Also doch: Eine Bootsfahrt die ist lustig –oder wenigstens entspannend. Und es war eine super Reise diese Amazonaskreuzfahrt. Das Gedränge an Deck war halb so wild und die Hängematte wunderbar bequem, ich könnte fast noch ein paar Tage dran hängen. Nach so viel Reisen tut es gut mal länger an einem Ort zu sein und einfach nichts zu tun. Mit gutem Gewissen, weil man ja nichts tun kann.
Aber so ganz stimmt das ja nicht. Endlich hatte ich Zeit um ganz viel zu lesen!
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