Die Insel Pico ist die zweitgrößte Insel der Azoren und der Berg Pico ist mit 2351 Metern der höchste Berg Portugals.
Den hätte ich natürlich gerne bestiegen, aber das Wetter macht mir einen Strich durch die Rechnung, die zugegegebenermaßen auch ziemlich knapp kalkuliert war, mit einem Tag Aufenthalt auf der Insel. Den Berg Pico habe ich von der Insel Pico aus kein einziges mal gesehen, aber dafür konnte ich ihn von São Jorge aus dann immer bewundern.
Exportschlager Pico-Wein
Aber auf und um Pico gibt es mehr zu sehen als den Berg. Am Fuße des Vulkans befinden sich Weinanbaugebiete die 2004 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurden. Die Weinreben brachten schon die ersten Siedler 1460, die aus dem Norden Portugal kamen, mit. Ihr Wein war in aller Welt beliebt und wurde sogar bis Russland exportiert. Allerdings hatten die Einwohner Picos davon nicht viel, denn die Bewohner der Nachbarinsel Faial hatten offensichtlich mehr Geschäftssinn und verkauften den Pico Wein als „Faial-Wein“.
1852 kam der Mehltau, 1853 dann die Reblaus und es war Schluss mit dem Weinanbau im großen Stil.
Eine gemütliche Wanderung führt von Santa Luzia bis Lajido durch das Weinanbaugebiet, zum Teil entlang von alten Spurrillen von Ochsenkarren.
Rot-Grün-Schwarz – so präsentiert sich die Insel Pico (von dem Weiß der Wolken einmal abgesehen)
Das Dörfchen Lajido hat schon bessere Zeiten gesehen
Wie ein Seeungeheuer taucht São Jorge aus dem Meer am Horizont heraus
Verregnete Abendstimmung in São Roque do Pico
In São Roque wohne ich für zwei Taeg. Hier befindet sich auch die hübsche Jugendberge, die in einem alten Kloster untergebracht ist. Und es gib auch ein Restaurant mit meinem Lieblingsessen: Polvo! (Aber kein Pico-Wein!!!)
Wale: Picos neue Hoffnung
Nachdem der Weinanbau zusammenbrach, setzte die Zeit der Walfänger an, die bis 1983 anhielt.
Lajes war einer der Hauptwalfangorte und ist heute die beste Adresse für Whale-Watching auf den Azoren. Es geht nur aufs Meer hinaus, wenn vorher vom Ausguck schon Wale gesichtet wurden.
In Lajes dreht sich alles um Wale
Schade zwar, dass ich den Pico nicht besteigen kann, aber Whale-Watching ist eine gute Alternative! Wir sehen jede Menge Delfine, Teile von 3 Pottwalen und 2 Buckelwalen. Das Anfeuern „jump, jump“ half leider nichts, kein Wal will uns beeindrucken oder seine Läuse loswerden. Dafür springen wir auf dem Boot auf und ab; ich habe einen Riesenspaß bei der Achterbahnfahrt, die bei diesem Wellengang inklusive ist (Männer aufgepasst!)
Adeus Pico!
Mit der Fähre geht’s auf nach São Jorge. Nachdem ich auf Pico in guter Gesellschaft von Melanie war, die ich in der Jugendherberge kennengelernt hatte, geht mein Azoren-Abenteuer jetzt erst richtig los: Fünf Tage wandern mit mir und meinem neuen Zelt (wir sind also schon zu dritt!)
Hehe, ein kleiner Tintenfisch darf natürlich auf deinem Teller nicht fehlen.