In der Umgebung der westgeorgischen Stadt Kutaissi gibt es viel zu entdecken: Farbenfroh inszenierte Tropfsteinhöhlen, Dino-Fußabdrücke und ein alter Kurort mit morbidem Flair stehen am ersten Tag auf dem Programm.
Kutaissi ist mehr als ein Spungbrett ans Schwarze Meer und Swanetien. Im abwechlsungsreichen Umland gibt es viele spannende Ausflugsziele. Schluchten, Höhlen, „Lost Places“ und jede Menge Kühe auf der Straße … also los geht’s!
Der Sataplia-Naturpark
Nur 10 km nördlich von Kutaissi liegt der Naturpark von Sataplia. Die größte Attraktion sind die Fußabdrücke von Dinosauriern, sehr schön ist auch der Panoramaspaziergang mit Blicken auf das dicht bewaldete Umland von Kutaissi. Übrigens summt es überall an den grünen Hügeln, daher stammt der Name „Land des Honigs“, was „Sataplia“ übersetzt bedeutet. Auch eine kleine Tropfsteinhöhle gibt es zu bewundern – die aber mit der imposanteren Prometheus-Tropfsteinhöhle nicht mithalten kann.
Wer wenig Zeit hat oder mehr Zeit in Tskaltubo verbringen möchte, kann den Naturpark weglassen. Wenn du den Naturpark in Ruhe erkunden möchtest, brauchst du ca. 2 Stunden.
Die Prometheus-Tropfsteinhöhle
Kutaissi liegt am Fuße des Großen Kaukasus, in den Kalklstein dessen Ausläufer haben sich etliche Schluchten und Höhlen gefressen. Die größte für Touristen erschlossene Höhle ist die Prometheus-Tropfsteinhöhlen. Sie befindet sich ca. 20 km nördlich von Kutaissi bzw. 8 km nördlich von Tskaltubo. Die fantasieanregenden Formen der Stalagmiten und Stalagtiten sind für meinen Geschmack zwar etwas zu farbenfroh ausgeleuchtet – aber der Besuch der Höhle ist sehr beeindrucken und auch die Bootsfahrt auf dem unterirdischen Fluss hinaus aus der Höhle ein tolles Erlebnis.
Für den Besuch solltest du ca. 2 Stunden einplanen, dabei müssen einige Stufen erklommen werden.
Der morbide Charme von Tskaltubo
Der nächste und letzte Stopp des Tages ist Tskaltubo, an dem wir auf dem Weg zur Prometheus-Tropfsteinhöhle heute schon vorbei gefahren sind. Ein Muss für alle Fans von Lost Places: Tskaltubo war schon während der Zarenzeit ein florierender Kurort und wurde in der Sowjetunion Teil der sozialistischen Utopie. Hatten zuvor nur wenige betuchte Gäste in den leicht radioaktiven Quellen ihre Krankheiten kurieren könnnen, so sollte Tskaltubo während der Sowjetzeit ein Kurort für alle, auch für die einfachen Arbeiter, werden. Tatsächlich kurte trotzdem vor allem die priviligierte Nomenklatura.
Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion kam der Kurturismus zum erliegen, statt Kurgästen zogen aus Abchasien vertriebene Georgier in die Sanatorien ein – noch heute sind einige der Hotels von ihnen bewohnt.
Es gibt einige Pläne, Tskaltubo und seine Sanatorien wieder auf Vordermann zu bringen – die Suche nach Investoren läuft. Noch liegen die meisten der alten Sanatorien aus der Zaren- und Sowjetzeit brach und der riesige Kurpark verwildert. Zwar kann man im Bad No. 6, das sich mitten im Kurpark befindet, bei Massagen, beim Mineralbad oder in der Ganzkörper-Schlammpackung entspannen (unbedingt zu empfehlen!), aber über dem alten Kurort liegt noch immer die melancholische Stimmng des Verfalls, das Gefühl, dass hier die guten Zeiten schon lange vorbei sind.
Zeit für Tskaltubo
In ca. 1–2 Stunden hat man einen guten Eindruck von dem Ort, fotografierst du allerdings gerne und liebst Motive mit morbiden Charme oder möchtest eine Anwendung im Bad No.6 machen lassen, solltest du mehr Zeit einplanen.
… und danach geht’s zurück nach Kutaissi. Zum Abendessen kann ich das Palaty empfehlen. Guten Appetit!
Mehr Ausflüge ins Umland von Kutaissi
Und morgen? Wie wäre es mit wilden Schluchten und alten Klöstern? Lies hier meinen Vorschlag für Ausflüge in der Umgebung von Kutaissi an Tag 2
Oder doch lieber zur Bergbaustadt Chiatura mit ihren abenteuerlichen Seilbahnen und einem Kloster auf einer Felsnadel? Ab nächser Woche kannst du hier mehr Vorschläge für Ausflüge in die Umgebung von Kutaissi lesen.
Praktische Tipps
Vorschlag für die Route
Kutaissi – Sataplia: 12km/ca. 20 Min. Fahrzeit
Sataplia – Prometheus-Tropfsteinhöhle: 23 km/ca. 30 Min. Fahrzeit
Prometheus-Tropfsteinhöhle – Tskaltubo: 9 km/ca. 15 Min. Fahrzeit
Tskaltubo – Kutaissi: 18 km/ca. 25 Min. Fahrzeit
Einkehr/Mittagessen
Es gibt Einkehrmöglichkeiten in Ausflugslokalen nahe der Prometheus-Tropfsteinhöhle und einfache Restaurants in Tskaltubo.
Hinweis:
Montags sind alle Museen und staatlich geführten Nationalparks geschlossen. Das trifft auf den Martili-Caynon, den Okatse-Caynyon, das Sataplia-Naturschutzgebiet und die Prometheus-Tropfsteinhöhle zu,
Mehr Infos und praktische Tipps
… findest du in meinen Reiseführer über Georgien
Und weiter gehts mit den schönsten Ausflüge um Kutaissi: Zum Okatse Canyon und dem Martvili Canyon
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Ich habe Kutaissi und seine Umgebung seit 2015 mehrfach bereist. Für die Reisekosten bin ich selber aufgekommen.
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